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Die Dystopie der Ente

Wer kann sich noch an die lustige Zeichentrick-Ente „Alfred Jodukus Kwak“ erinnern? Alfred watschelte Anfang der 1990er aus den Niederlanden durch ganz Europa und brachte – für eine Zeichentrickserie unüblich – auch ernstere Themen aufs Tapet.

Ich kann mich gut daran erinnern, dass neben vielen Familien-Themen (Alfred war Waise und wurde von einem Maulfwurf aufgezogen) auch ein großes geschichtliches Thema in mehreren Episoden aufgegriffen wurde: Der Nationalsozialismus. Das war erstmal sehr interessant, da die Serie aus den Niederlanden stammt und entsprechend viel Potential für eine pauschale Abrechnung mit Deutschland bot. Es kam aber anders, denn die inhaltliche Auseinandersetzung war sehr differenziert und für Kinder und Jugendliche sehr anschaulich aufbereitet.

Vor einigen Tagen fiel mir aber die Frikandel aus der Hand, als ich die Berichterstattung über den Parteitag der »AfD« gesehen habe: Dort wurde berichtet, dass der Spitzenkandidat dieser Partei für die nächste Europawahl ein gewisser Herr „Krah“ sei.

Hermann van Veen, der Erfinder von Alfred J. Kwak, nannte den „Führer“ in seinen Nazi-Episoden damals „Kra“…

Auf dem Bild zu sehen: Kra, der Ober-Nazi aus „Alfred J. Kwak“

Screenshot von tagesschau.de

Es bleibt nur zu hoffen, dass sich genügend Menschen an die kluge, kleine Ente aus Holland erinnern und ebenso die finstere Figur des Kra fürchten und somit die Folgen für Feutschland und Europa ableiten, wenn dieser seltsame Vogel und seine Krähenpartei etwas zu sagen bekommen würden.

Ganz am Rande bemerkt: Ich (als mittlerweile alter Mann) finde ja, dass Zeichentrickserien im Vergleich zu den heutigen „Cartoons“ und computeranimierten Produktionen etwas richtig aufwändig und liebevoll produziertes waren. Schade, dass es das nicht mehr gibt.

Also: glaubt nicht der Krähe, vertraut der Ente 😉